ARTIKEL/TESTS / Kingston FURY Renegade G5 SSD 2 TB Review

Technische Daten

Kingstons FURY Renegade G5 basiert, wie beispielsweise auch die Crucial T710 SSD-Familie, auf PCI Express der 5. Generation und dem Silicon Motion SM2508 mit 8 Kanälen. Kingston setzt jedoch auf Flashspeicher von KIOXIA, namentlich dem BiCS8. Die 8. BiCS-Generation erlaubt Geschwindigkeiten von bis zu 3.600 MT/s und basiert auf TLC-Technologie mit 218 Layern. Externer DRAM-Puffer ist mit insgesamt 2 GB vorhanden und stammt von Micron (LPDDR4-4266). Der Hersteller hebt unter anderem die Energieeffizienz der Drives heraus und die maximale Leistungsaufnahme beträgt, abhängig vom Modell, zwischen 6,6 und 9,5 Watt. Die SSD ist einseitig bestückt, was sie besonders geeignet für den Einsatz in Laptops und kompakten Systemen macht.

Die Laufwerke der Serie bieten hohe Geschwindigkeiten bei sequenziellem Lesen und Schreiben von bis zu 14.800 MB/s (lesend) bzw. 14.000 MB/s (schreibend) ‒ wie üblich modellabhängig, siehe Abschnitt weiter unten. Die hier und heute im Test befindliche 2-TB-Version erreicht diese Maximalwerte mit 14.700/14.000 MB/s annähernd. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller offiziell mit 2,2 Millionen IOPS (Lesen/Schreiben) an, was aber ebenfalls wieder abhängig vom Modell ist. Der verbaute SM-Controller bietet ein PCI Express 5.0 x4 Interface und unterstützt NVMe 2.0. Zusätzlich unterstützt der Controller 256 Bit AES-Verschlüsselung sowie TCG Opal 2.01, was Kingston jedoch nicht in das Featureset der FURE Renegade G5 mit übernommen hat ‒ anders als Crucial bei der T710 (Test).

Die Oberseite der Renegade G5.

Die Oberseite der Renegade G5.

Das Typenschild auf der Unterseite.

Das Typenschild auf der Unterseite.

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Details zur Funktionsweise auf der Kingston-SSD werden nicht benannt, aber dafür haben wir den Praxistest unternommen. Während unserer Tests zum Thema Caching (SsdSlowMark) konnten wir beim Beschreiben der ersten 450 GB (Umfang unserer Caching-Messung) keinen nennenswerten Einbruch der Performance verzeichnen. Erst ab ca. 650 GB bricht die Performance ein, bleibt aber auf solidem Niveau. Der Cache ist damit gut dimensioniert.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 2-TB-Sample genau 2.000 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 1.096 GB/Tag oder etwa 0,55 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Die Haltbarkeit skaliert abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle unten). Die Garantiezeit ist entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird, was heutzutage eine gewöhnliche Regelung bei Flash-basierten Speichermedien ist.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 530R SSD, 2 TB (M.2)
2.400
Samsung SSD 9100 PRO, 4 TB (M.2)
2.400
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2)
2.000
Kingston FURY Renegade SSD, 2 TB (M.2)
2.000
Kingston FURY Renegade G5 SSD, 2 TB (M.2)
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
Lexar Professional NM1090 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230)
 
1.200
Western Digital WD Blue SN5000, 4 TB (M.2)
 
1.200
TEAMGROUP T-FORCE Z540, 2 TB (M.2)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
KIOXIA EXCERIA PLUS G3 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T710 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T500, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial P510 SSD, 1 TB (M.2)
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
KIOXIA EXCERIA PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
800
PNY XLR8 CS3150, 1 TB (M.2)
 
700
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Seagate FireCuda 520N SSD, 1 TB (M.2 2230)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Crucial T700, 1 TB (M.2)
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
TEAMGROUP T-FORCE Z44A7, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P310 SSD, 2 TB (M.2)
 
440
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Mit dem Kingston SSD Manager (kurz KSM) bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Solid State Drives an. Während man beispielsweise den aktuellen Betriebszustand, Status und Speicherverbrauch des Laufwerks überwachen und detaillierte Berichte zu Laufwerkszustand und -status anzeigen und exportieren kann, ist natürlich auch ein Firmware-Update möglich. Darüber hinaus bietet der KSM den Anwendern ein kostenloses einjähriges Abonnement für Acronis True Image for Kingston.

Der Kingston SSD Manager bietet vielfältige Möglichkeiten (Bildquelle: <a href="https://blog.nbb.com/kingston-fury-renegade-im-test-wenns-etwas-schneller-sein-darf" class="externalURL" target="_blank">blog.nbb.com</a>)

Der Kingston SSD Manager bietet vielfältige Möglichkeiten (Bildquelle: blog.nbb.com)

Modelle und Preise

Die FURE Renegade G5 bietet Kingston aktuell in lediglich drei Ausführungen, wahlweise mit 1, 2 oder 4 TB Speicherplatz an. Die Modelle wechseln derzeit ab ca. 150 Euro, 210 Euro bzw. 380 Euro den Besitzer. Beim Kauf sollte man aber auch auf die technischen Daten achten, denn besonders das 1-TB-Modell fällt etwas in der Leistung ab. Die unten folgende Tabelle mit allen Modellen der Familie verdeutlicht noch einmal die wesentlichen Unterschiede in den relevanten technischen Eckdaten.

Modell Rand. 4K Read Rand. 4K Write Seq. Read Seq. Write Haltbarkeit
4 TB 2.200k IOPS 2.200k IOPS 14.800 MB/s 14.000 MB/s 4.000 TBW
2 TB 14.700 MB/s 2.000 TBW
1 TB 2.150k IOPS 14.200 MB/s 11.000 MB/s 1.000 TBW
Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
Seagate IronWolf Pro und Exos M mit 30 TB
Seagate IronWolf Pro und Exos M mit 30 TB
IronWolf Pro und Exos M, 30 TB

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Crucial T710 SSD mit 2 TB im Test
Crucial T710 SSD mit 2 TB im Test
Crucial T710 SSD, 2 TB

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PNY XLR8 CS3150 SSD mit 1 TB im Test
PNY XLR8 CS3150 SSD mit 1 TB im Test
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